Was ist der Value at Risk?

Eine Investition in die Kapitalmärkte bietet Vorteile, aber auch Risiken. Doch wie lässt sich das Risiko einer Geldanlage messen? Experten errechnen eine Kennzahl – den Value at Risk (VaR). Er ermittelt, wie hoch die möglichen Verluste eines Portfolios oder Einzelwerts innerhalb eines bestimmten Zeitraums unter normalen Marktbedingungen ausfallen können. Drei Faktoren sind für diese Bewertungsmethode wichtig: die Höhe des Anlagebetrags, der konkrete Zeithorizont der Anlage und die Wahrscheinlichkeit, mit der Verluste eintreten. Daraus lässt sich ableiten, welcher maximale Wertverlust innerhalb dieser festen Zeitspanne unter einer bestimmten Wahrscheinlichkeit eintreten kann. Die Restwahrscheinlichkeit gibt an, wie häufig der Verlust im Durchschnitt höher ausfällt.

Dazu ein Beispiel:

  • Der Anlagebetrag ist 4 Millionen Euro hoch.
  • Der VaR beträgt 100.000 Euro.
  • Die Haltedauer umfasst drei Tage.
  • Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 99 %.


Das bedeutet: Bei einer Anlage von 4 Millionen Euro wird der maximal mögliche Verlust von 100.000 Euro über den Haltezeitraum von drei Tagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % nicht überschritten. Umgekehrt lässt sich daraus aber auch ableiten, dass in einem von hundert Fällen der angegebene Verlust überschritten wird. Wie bei jedem Bewertungskonzept muss auch beim VaR fortlaufend überprüft werden, ob die Annahmen angemessen funktionieren. Dennoch hat er sich inzwischen als Standard-Risikomaß für Investitionen etabliert.