Eine hohe Inflationsrate dürfte uns noch eine Weile erhalten bleiben. Was bedeutet die anhaltende Preissteigerung für Anlegerinnen und Anleger? Stefan Amenda, Leiter Equity & Multi Asset, erläutert die Situation.
Herr Amenda, die Inflation hält sich hartnäckig. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?
Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos, wie ein bekanntes Bonmot sagt. Aus vielen Gesprächen nehme ich vor allem diese Aussage mit: „Wir werden da schon irgendwie durchkommen.“ Aus meiner Sicht reicht das aber nicht aus. Vielmehr ist es jetzt an der Zeit zu handeln. Die Inflation hat ein Ausmaß erreicht, bei dem drastische Maßnahmen der Bekämpfung notwendig sind.
Die Preise werden also weiter steigen?
Die Inflation hat sich festgesetzt und wird erst langsam wieder zurückgehen. Es kann auch noch deutlich länger dauern, bis sich die Lage wieder normalisiert. Folglich lässt sich eine Rezession mit sinkender Kaufkraft und zurückgehender Wirtschaftsleistung kaum noch vermeiden. Aller Voraussicht nach wird die Konjunktur erst 2024 wieder an Fahrt aufnehmen.
Mit welchen Folgen für die Verbraucher rechnen Sie?
Die hohen Inflationsraten führen zunächst zu einer verminderten Kaufkraft der Einkommen und verringern auch den Realwert der Ersparnisse. Die Anpassung der Einkommen an die Inflation schafft einen gewissen, voraussichtlich aber keinen vollen Ausgleich. Dies wird auch mit den staatlichen Entlastungspaketen nicht möglich sein.
Wird es ohne Einschränkungen für die Konsumenten überhaupt gehen?
Um ihren Konsum soweit wie möglich aufrechterhalten zu können, werden Anlegerinnen und Anleger wohl weniger sparen. Damit zieht die Inflation weitere Kreise, künftige Konsummöglichkeiten werden beschnitten. Um auf meine Aussage zurückzukommen: Jetzt ist Zeit zu handeln. Einschränkungen sind wahrscheinlich unumgänglich. Und Vorsorge für morgen ist wichtiger denn je.
Jetzt ist Zeit zu handeln. Einschränkungen sind wahrscheinlich unumgänglich. Und Vorsorge für morgen ist wichtiger denn je.
Was sollen Anlegerinnen und Anleger Ihrer Ansicht nach jetzt tun?
Wer jung ist, hat noch viele Möglichkeiten, zusätzliche Ersparnisse zu bilden, um sich einen sorglosen Lebensabend zu sichern. Anleger, die bereits weiter fortgeschritten in ihrer Lebensplanung sind, haben dazu meist nur noch begrenzte Möglichkeiten. Sie sollten den Konsum mit Blick auf ihre Zukunft planen und ihre Ersparnisse eher aufstocken, als sie zu kürzen.
Wie kann das gelingen?
Die Inflation frisst unsere Ersparnisse auf, wenn wir sie unverzinslich oder niedrigverzinslich auf Giro- und Sparkonten parken. Daher ist es jetzt sinnvoll, die Vermögensanlage in Investmentfonds weiter hoch zu halten, sie umsichtig zu bewirtschaften. ERGO hat hier mit ihren Partnern im Vertrieb viele Bausteine entwickelt, mit denen sich unter Berücksichtigung der Inflation ein solides und stabiles Fundament für einen – aus finanzieller Sicht – geruhsamen Lebensabend errichten lässt.