Schon gewusst?

Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Eine zentrale Rolle übernimmt dabei das Orderbuch, in dem für jedes Wertpapier Kauf und Verkaufsangebote (Orders) gegenübergestellt werden. Auf der linken Seite („Bid“) sind Kaufangebote von Marktteilnehmern aufgelistet, Order mit dem höchsten Limit an erster Stelle. Auf der rechten Seite („Ask“) stehen Verkaufsangebote, das kleinste Limit ganz oben. Das Limit entspricht jeweils dem Kurs, bis zu dem ein Marktteilnehmer zu einem Kauf oder Verkauf seiner Wertpapiere bereit ist.

Es kommt der Preis zustande, zu dem die meisten Aktien den Besitzer wechseln können. Stimmen Kaufanfrage und Verkaufsangebot exakt überein („Match“), wird die Order ausgeführt und das Orderbuch aktualisiert. Der aktuelle Aktienkurs gibt den Kurs des jeweils letzten „Match“ an. Der gesamte Prozess passiert automatisiert auf elektronischen Handelsplätzen.

Auch Strom wird wie eine Ware gehandelt, für Deutschland an der Strombörse in Leipzig. Jeder Energieerzeuger bietet seinen Strom zu einem kostendeckenden Preis an. Nötige Mehrkosten, um im Bedarfsfall zusätzliche Megawattstunden zu erzeugen, heißen Grenzkosten. Kraftwerke werden so lange zugeschaltet, bis die Nachfrage gedeckt ist – angefangen bei Anbietern mit den geringsten Grenzkosten. Das letzte Gebot, das noch einen Zuschlag erhält – also das teuerste –, bestimmt den Preis an der Strombörse. Dieses Vorgehen wird als Merit-Order-Prinzip bezeichnet.