Schon gewusst?

In der Börsenwelt gilt er als „Gründervater“ der Börsenindizes: Charles Henry Dow (1851–1902), ein Farmersohn, der nach dem frühen Tod des Vaters Gelegenheitsjobs im Journalismus an der US-Ostküste annahm. Ihn zeichnete seine sorgfältige Arbeit aus,seine Leidenschaft zu Zahlen konnte er im Finanzjournalismus ausleben.

Es zog Dow nach New York, wo er zunächst für einen Börseninformationsdienst arbeitete – seinerzeit waren das handschriftlich verfasste Nachrichten, die Botenjungen an Banken und Makler verteilten. Gemeinsam mit seinem Ex-Kollegen Edward Davis Jones gründete er eine eigene Nachrichtenagentur in unmittelbarer Nähe der New Yorker Börse. Die „Dow, Jones & Company“ gab ab 1883 die bis dato handgeschriebenen Börsennachrichten erstmals auch als gedruckte Tageszusammenfassung heraus. Die Nachfrage nach dem täglichen Börsenbrief wuchs kontinuierlich, die Auflage legte zu, bis 1889 das „Wall Street Journal“ aus der Taufe gehoben wurde.

Neben den Börsennachrichten publizierte die Zeitung den „Dow Jones Industrial Average“ – zunächst ein reiner Durchschnittsindex aus den Werten von zwölf Unternehmen. Heute umfasst der „Dow Jones“ 30 Einzelwerte, die den USamerikanischen Aktienmarkt widerspiegeln sollen. Zudem stellte Dow die größten Transportunternehmen der USA im „Dow Jones Transport Average“ zusammen. Anhand der beiden Indizes entwickelte Dow Theorien zur Gesetzesmäßigkeit von Kursentwicklungen. Die Kernaussage: Investoren reagieren immer in irgendeiner Form auf jegliche Börsennachrichten. Ihr Handeln wird im Kursverlauf sichtbar und von diesem vorweggenommen. Der Index notiert also bei einer Punktzahl, in der die Börsennews bereits eingepreist sind. Zu Dows wichtigsten Erkenntnissen gehört die Unterscheidung in drei Trendphasen von verschiedener Dauer, die jeweils bis zu ihrer Umkehr gelten. Mit seinen Berechnungen und Theorien hat Dow den Grundstein für die Technische Analyse gelegt.