Schon gewusst?

Börsen sind wohl die effizientesten Märkte, die es gibt. Innerhalb von Sekunden kommen hohe Umsätze mit Aktien, Anleihen oder Terminkontrakte für Rohstoffe zustande. Grund für die hohe Effizienz sind standardisierte Produkte sowie für alle Akteure geltende Regeln des Handels, der oft vollelektronisch erfolgt. Diese Handelsplätze genießen einen hohen Grad an Vertrauen, da die Regeln streng überwacht werden. Dafür ist die Börsenaufsicht zuständig, deren Macht oft gefürchtet ist. So musste Elon Musk, zeitweilig reichster Mensch der Welt, sich mehrfach wegen möglicher Verstöße vor der amerikanischen Börsenaufsicht SEC verantworten.

In Deutschland gibt es mehrere Börsen sowie elektrische Börsenhandelsplätze, wie Xetra und Tradegate Exchange, die den größten Anteil des Wertpapierhandels einnehmen. Sie werden durch verschiedene Institutionen kontrolliert. Die Börsenaufsicht erfolgt durch das jeweilige Ministerium für Wirtschaft oder Finanzen des Bundeslandes, in dem die Börse ihren Sitz hat. Sie sorgt für die Einhaltung des Anleger- und Gläubigerschutzes, die Zulassung und Schließung sowie für den ordnungsgemäßen Betrieb und die Geschäftsabwicklung der Börse. Für die Einhaltung des Wertpapieraufsichtsrechts ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zuständig. Sie wird bei Verdacht von Insiderhandel oder Verstoß gegen die Publizitätsverordnung tätig.

Ein Insiderhandel kann entstehen, wenn Personen Zugang zu kursbeeinflussenden Informationen vor Veröffentlichung einer Aktiengesellschaft erhalten und diese zu ihrem Vorteil nutzen. Zudem überwachen auch börseninterne Institutionen den Handel. So sorgt die Handelsüberwachungsstelle (HÜSt) dafür, dass Kurs- und Preisfeststellungen bei Xetra rechtmäßig zustande kommen. Für die Börse gilt Lenins Devise: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.