Mehr Privathaushalte setzen auf Investmentfonds

Immer mehr private Haushalte entdecken die Anlage in Investmentfonds für sich. Der Anteil der Privathaushalte mit Fondsbesitz in Deutschland stieg in nur vier Jahren von 16 Prozent auf 21 Prozent. Das geht aus dem Monatsbericht April 2023 der Deutschen Bundesbank hervor. 

Ein Plus von 31,3 Prozent in nur vier Jahren, das entspricht einem Zuwachs von rund zwei Millionen Haushalten – ein Anstieg, der sich sehen lassen kann. Dabei haben insbesondere junge Menschen Investmentfonds als Anlagemöglichkeit für sich entdeckt: Jeder achte Haushalt in der Altersklasse 16 bis 24 Jahre investiert der Umfrage zufolge in Fonds. Bei der vorangegangenen Vermögensbefragung im Jahr 2017 war der Anteil der jungen Haushalte noch vernachlässigbar.

Haushalte mit geringem Einkommen entdecken Fonds

Auch der Wert des Fondsbesitzes hat sich in dem Vier-Jahres-Zeitraum deutlich erhöht: Das Median-Fondsvermögen stieg von 12.900 Euro auf 15.900 Euro pro Haushalt an. Der Median der Nettovermögen markiert die Mitte der Vermögensverteilung und teilt die Haushalte in eine reichere und eine ärmere Hälfte ein. Um diesen Wert zu ermitteln, werden die Haushalte zunächst nach ihrem Vermögen aufsteigend sortiert. Das Vermögen des Haushalts in der Mitte dieser Reihe entspricht dem Medianwert. Am Median der Umfrage 2021 lässt sich ablesen, dass es insbesondere auch bei Haushalten mit geringem Vermögen relativ zu den vorhandenen Beständen starke Zuwächse gab. In dieser Gruppe verdoppelte sich der Anteil an Haushalten mit Fondsbesitz von sieben auf 15 Prozent.

Mehr Ersparnisse in Coronazeit

Als mögliche zentrale Gründe für das stark gestiegene Interesse an Investmentfonds nennt die Deutsche Bundesbank die positive Entwicklung an den Aktienmärkten sowie „die im Zuge der Corona-Pandemie entstandenen zusätzlichen Ersparnisse“. Sie gibt außerdem zu bedenken, dass der Abstand zwischen den Umfragen dieses Mal nicht nur drei, sondern – coronabedingt – vier Jahre bis Ende 2021 beträgt. Seither hätten sich einige für das Vermögen und die Verschuldung der Privathaushalte relevante Entwicklungen ergeben, etwa die mittlerweile steigenden Zinsen. Um herauszufinden, wie sich diese Veränderungen auf das Spar-, Anlage- und Verschuldungsverhalten der Haushalte auswirken, soll die Befragung noch in diesem Jahr erneuert werden.

Die Jungen machen es vor: besser in Investmentfonds und damit in die eigene Altersvorsorge investieren, statt Erspartes mehr oder weniger zinslos auf dem Girokonto zu parken. Langfristig lässt sich damit ein Vermögen aufbauen. Je früher, desto besser.