Es ist sehr lange her, seit Anlegerinnen und Anleger regelmäßig mit Zinsen zwischen fünf und sieben Prozent p. a. auf ihr Erspartes rechnen konnten. Vor rund 30 Jahren war dies mit den beliebten Bundesschatzbriefen noch möglich. In der langen Phase der Null- und Negativzinsen nach der Finanzkrise 2008/2009 waren Anleihen für private Anleger dagegen überwiegend wenig attraktiv.
Doch nun gibt es wieder attraktive Zinsen. Nicht nur für Tages- und Festgeld, sondern auch mit Anleihen von Staaten oder Unternehmen. Renditen von deutlich über drei Prozent sind selbst im schwankungsarmen kurzfristigen Bereich möglich.
Ein Beispiel für einen schwankungsarmen Rentenfonds im kurzfristigen Bereich ist der MEAG EuroFlex. Durch das gestiegene Zinsniveau ist es möglich, dass auch auf Stabilität orientierte Anlegertypen wieder attraktive Renditen in Anlagen mit vergleichsweise geringen Risiken erzielen können. Bei dem Fonds wird überwiegend auf in Euro lautende Anleihen mit guter Bonität und Restlaufzeiten von bis zu 24 Monaten gesetzt. Für kurzfristig orientierte Anleger und Anlegerinnen stellt der Rentenfonds eine überlegenswerte Alternative dar.
Bei einem Rentenfonds geht es nicht, wie der Name zunächst vermuten lässt, um die Rente im Ruhestand. Sondern er bietet die Möglichkeit, in verschiedene von Staaten und Unternehmen begebene Anleihen zu investieren und dabei von Zinsen und Kursgewinnen profitieren zu können.
Staaten oder Unternehmen leihen sich Geld am Kapitalmarkt, um zum Beispiel Investitionen finanzieren zu können. Hierbei wird verbindlich festgelegt, wie hoch der Zinssatz für das geliehene Geld ist und wann die Emittenten das geliehene Geld zurückzuzahlen haben. Die Höhe des Zinssatzes hängt von der Bonität eines Staates oder Unternehmens ab. Grundsätzlich gilt, je höher die Bonität des Schuldners, desto geringer ist der Zinssatz. Der deutsche Staat verfügt als Schuldner über die höchste Bonität. Trotz der sehr guten Bonität lässt sich derzeit für eine Anleihe mit einer Restlaufzeit von sechs Monaten eine Rendite von auf das Jahr gerechnet 3,8 Prozent erzielen. Gerade im kurzen Laufzeitenbereich sind Anleihen derzeit besonders attraktiv.
Wie auch historisch zu beobachten, ist das Ende des von der Europäischen Zentralbank bestimmten Zinszyklus eine attraktive Gelegenheit, in kurzlaufende Anleihen zu investieren. Deswegen sollten Anleger diese Gelegenheit nutzen, die attraktiven Renditen mitzunehmen, um daran möglichst lange teilzuhaben. Sollten dann die Zinsen wieder nachgeben, profitieren die Papiere im Fonds sogar noch von Kursgewinnen. Für den Laien erscheint dies zunächst widersinnig. Die Erklärung ist, dass die bis dahin höherverzinslichen Papiere im Fonds mehr wert sind als die neu auf den Markt kommenden Anleihen mit niedrigeren Zinsen. Zudem verfolge ich als Fondsmanager eine aktive Laufzeiten- und Zinssteuerung mit dem Ziel, eine Extrarendite für den Anleger zu erwirtschaften. Auch das kann sich auszahlen. Rentenfonds haben aktuell ein gutes Momentum und erfreuen sich gerade aufgrund der oben genannten guten Marktbedingungen einer großen Beliebtheit. Ich bin der Meinung: Jetzt ist ein guter Einstiegszeitpunkt.