Märkte im Überblick
DAX behauptet sich
Kapitalmarktindizes | 15.07.2024* | + / - Ultimo Vormonat | + / - Jahresbeginn |
Aktien Deutschland (DAX®) |
18.590,89 | 3,27 | 10,98 |
Aktien Europa (EURO STOXX® 50) |
4.983,11 | 2,98 | 10,21 |
Aktien Europa (S&P 500 COMPOSITE) (PRICE INDEX) |
5.631,22 | 3,86 | 18,06 |
Aktien Welt (MSCI WORLD) $ (PRICE INDEX) |
3.629,58 | 3,94 | 14,53 |
Umlaufrendite Anleihen Deutschland 9-10 Jahre |
2,6 | -0,1 | 0,4 |
Währung Euro/US-Dollar | 1,09 | 2,51 | -1,17 |
*Bei der 9-10Y Umlaufrendite ist der aktuellste Stand der Vormonat (15.06.2024); bzw. seit Jahresanfang der Wert zur Mitte des Vormonats; d.h. Mitte Dezember 2023
Quelle: Refinitiv, Werte seit Jahresbeginn und zur letzten Monatsmitte in Prozent.
DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG
EURO STOXX® ist eine eingetragene Marke von STOXX Limited
Anlageklassen im Überblick
Positive Aussichten und eher konstante Zinsen
Die allgemeine Risikoneigung ist positiv (+)
In unserem makroökonomischen Szenario dominiert weiterhin das „Soft Landing“. Die Risiken neigen eher zu einer höheren Inflation als zu einem schwächeren Wachstum. Im Kontext unseres Basisszenarios sehen wir eher weniger Zinssenkungen. Die Daten der letzten Woche haben die Wahrscheinlichkeit von zwei Zinssenkungen in den USA vermutlich verringert. Nach jüngsten Daten ist eine Zinssenkung im Juli sehr unwahrscheinlich. Nach der Zinssenkung der EZB erwarten wir künftig ein vorsichtigeres Agieren – besonders mit Blick auf das robuste Wachstum und die hartnäckige Inflation im Dienstleistungssektor. Nach den EU-Wahlen könnten die Risiken jedoch zunehmen. Zusammengefasst dürfte der Wachstumsoptimismus in den USA seinen Höhepunkt erreicht haben, während sich die Lage in China und der Eurozone weiter verbessern könnten.
So lesen Sie die Tabelle richtig
Attraktiv |
Mehrheitlich |
Neutral |
weniger |
Unattraktiv |
Anlageklassen | Einschätzung | Kommentar |
Aktien |
Die robuste US-Wirtschaft und die sich entwickelnden Megatrends wie Künstliche Intelligenz deuten aus fundamentaler Sicht auf eine positive Gewinnentwicklung hin. Da die Marktteilnehmer von einem „Soft Landing“ ausgehen, sind die ohnehin hohen Bewertungen weiter gestiegen. Jegliche Daten, die entweder auf eine erneute Beschleunigung der Inflation oder auf eine unerwartet starke Konjunkturabschwächung hinweisen, können bei den aktuellen Bewertungsniveaus ein Risiko für die Aktienmärkte darstellen. Die technischen Daten haben sich verschlechtert, da die Positionierung der Marktteilnehmer zunehmend angespannt ist. Die Aktienmärkte sind zunehmend überkauft. Wir beobachten eine sich abzeichnende Divergenz in der Performance der Indexschwergewichte, da der „KI-Trade“ zunehmend in den Fokus gerät. Vor diesem Hintergrund sind wir zu einer neutraleren Haltung zurückgekehrt. |
|
Staatsanleihen |
Gegenüber der globalen Zinsentwicklung bleibt unsere Haltung neutral. Die EZB und die Bank of Canada haben (nach der Swiss National Bank und der Riksbank) bereits mit ihren Zinssenkungszyklen begonnen. In Ihren Prognosen bleiben sie jedoch neutral. Die FED hat sich auf ein bis zwei Zinssenkungen bis 2024 und einen Endzinssatz von knapp unter 4 % festgelegt. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung liegt nur noch bei etwa 15 %. Auch Zinssenkungen für 2025 werden für die Marktteilnehmer immer wichtiger. Die Inflation bleibt hartnäckig, vor allem in den USA. In Europa und Großbritannien, betrifft die Inflation zunehmend den Dienstleistungssektor. Die auf Jahresbasis umgerechneten Inflationsraten für 3 und 6 Monate liegen über der Zielmarke der Zentralbanken und steigen weiter. Das positive Wachstum dürfte die Märkte insgesamt stützen. Wir vermuten, dass die Talsohle sowohl regional als auch global erreicht ist. Der US-Arbeitsmarkt kommt wieder ins Gleichgewicht, während sich die US-Wirtschaft im ersten Quartal von einem hohen Niveau aus verlangsamt. In Europa hingegen beschleunigt sich das Wachstum von einem niedrigen Niveau aus und übertrifft die Erwartungen. Insgesamt bleiben wir neutral, mit einer leichten Präferenz für steilere Zinskurven. |
|
Unternehmens- und Schwellenländeranleihen |
Unser Schwerpunkt liegt an den Märkten für Unternehmens- und Schwellenländeranleihen weiterhin auf Sektoren und Regionen mit attraktiveren Bewertungen und Fundamentaldaten. Dazu zählen etwa europäische Unternehmensanleihen gegenüber US-Alternativen, hauptsächlich aufgrund der besseren Bewertungen. Generell, auch bei EM-Anleihen, bevorzugen wir eine Carry-Positionierung am kurzen Ende der Zins- und Spread-Kurven. Mit Blick auf mögliche geldpolitische Anpassungen, die sich auf die Marktliquidität und die Spread-Dynamik auswirken könnten, raten wir weiterhin zu Vorsicht. |
|
Rohstoffe |
Wir behalten eine neutralere Haltung an den Rohstoffmärkten ein, nachdem kürzlich ein starker Abverkauf erfolgte. |
|
Liquidität |
Aufgrund attraktiverer Alternativen halten wir weiterhin niedrige Kassenbestände. |
Rechtlicher Hinweis:
Die rechtlichen Hinweise zu den einzelnen Investmentfonds entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt/Fondsporträt. Lesen Sie dazu bitte auch die allgemeinen Rechtlichen Hinweise. Geäußerte Prognosen oder Erwartungen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Entwicklungen können hiervon wesentlich abweichen. MEAG behält sich Änderungen der geschilderten Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Unterlage zu aktualisieren. Wertentwicklungen und Auszeichnungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen und Auszeichnungen.
Losgelöst von den wechselnden Zinssenkungserwartungen haben zahlreiche Aktienindizes neue Allzeithochs erreicht. Wie nachhaltig ist das aktuelle Marktumfeld?
S&P 500 und Nasdaq laufen zu weiteren Allzeithochs dank einiger weniger Technologie-Schwergewichte. Die Marktbreite ist so dünn wie in der Finanzkrise von 2008 / 09. Kein guter Indikator für eine gesunde Börsenhausse hinsichtlich Stabilität.
Asset Manager müssen Einzeltitel richtig gewichten – vor allem bei Titeln, die stark oder überproportional im Vergleichsindex vertreten sind. Besitzen wenige Titel einen hohen Anteil am Index, sind die unsystematischen Risiken hoch und Verwerfungen wirken sich auf die Performance aus.
Wie offensiv sind Sie aktuell in der taktischen Asset-Allokation unterwegs? Welche Überlegungen spielen dabei eine Rolle?
Wir halten uns derzeit mit größeren taktischen Allokationen zurück und bevorzugen eher eine neutrale Positionierung. In der Sommerpause machen Sentiment und Positionierung die Märkte anfällig für Korrekturen. Das Marktumfeld bleibt weiterhin attraktiv. Der Rückenwind könnte etwas nachlassen – sowohl auf der Wachstums- als auf der Inflationsseite. Hier könnte ein zyklisches Inflationstief bevorstehen. Die hohe Korrelation von Aktien und Anleihen spricht dafür, dass die Inflation ein zentrales Thema bleibt.
Wo sehen Sie derzeit die Sweet Spots auf der Aktienseite? In welchen Bereichen Ihrer Aktienallokation unterscheiden Sie sich vom Konsens?
Wir haben seit Mitte Mai US-Aktien gegenüber europäischen Titel bevorzugt und so eine Outperformance erzielen können. Rational war ein weiterhin solides Makrobild in den USA, während wir für Europa ein eher schwächeres Bild gesehen haben. Die Neuwahlen in Frankreich haben zusätzlich belastet.
Die globale Divergenz von Wirtschaftsräumen bietet Opportunitäten auf regionalen Aktienmärkten. Relativ zu den USA und Europa sehen wir Chancen bei einzelnen Märkten in Asien und Lateinamerika.
Wie sieht Ihre Gewichtung auf Anleiheseite aus?
Wir halten bei Anleihen an unserer Strategie fest, von der attraktiven Verzinsung am vorderen Ende der Zinsstrukturkurve zu profitieren.
Anleihen mit kurzer Restlaufzeit haben ab einer gewissen Restlaufzeit einen Pull-to-Par-Effekt, d. h. der Kurs strebt dem Nennwert zu. Das macht Portfolios weniger volatil. Wir gehen etwas mehr ins Risiko, wenn bei Unternehmen die fundamentale Einschätzung vorliegt, dass sie zurückbezahlt werden können. Für Renditeaufschläge selektieren wir Unternehmensanleihen mit einer niedrigeren Ratingstufe oder wählen Anleihen im Nachrang.
Welche Diversifizierungsinstrumente außerhalb von Aktien und Anleihen halten Sie derzeit für besonders attraktiv?
Wir haben die strategische Allokation in der Anlageklasse „alternative Anlagen“ erhöht aufgrund der Erkenntnis, dass Korrelationen volatiler und brüchiger sind als lange Zeit angenommen. Sollte das Inflationsrisiko wieder zunehmen, könnten die fehlenden Diversifikationsmöglichkeiten durch eine höhere Allokation in liquide alternative Anlagen sinnvoll sein. Hier bevorzugen wir beispielsweise sogenannte Katastrophenanleihen (CAT-Bonds), bei denen im Tausch für die Bereitschaft, an wohldefinierten Naturrisiken teilzunehmen, eine höhere Rendite bezahlt wird.