#4 Bürogebäude in London

Das 1998 fertiggestellte Bürogebäude LDN-W, ehemals Shelley House, im Stadtteil City of London, erwarb die MEAG 2002 für den Immobilien-Spezialfonds "European Prime Opportunities“.

2016 entschied sie sich nach der Prüfung verschiedener Varianten für den zukünftigen Umgang mit der Immobilie für eine umfangreiche Sanierung und im Juli 2019 starteten nach Vertragsende des damaligen Mieters die Bauarbeiten.

Man entschied aufgrund der hohen Qualität der bestehenden Außenfassade dort lediglich einzelne Elemente auszutauschen. Das Innere des Gebäudes wurde dagegen komplett entkernt und für ein modernes Erscheinungsbild umfangreiche Maßnahmen umgesetzt.

Revitalisierung mit Fokus auf Nachhaltigkeit

Im Rahmen der Revitalisierung wurde unter anderem die gesamte Gebäudetechnik ausgetauscht und neu angeordnet. Dadurch entsteht Platz für eine ein absolutes Highlight: eine Dachterrasse, die einen atemraubenden Blick auf die Skyline von London bietet und ein USP für die Vermarktung der Immobilie darstellt.

Maßstäbe setzt die MEAG auch in puncto Energiebilanz: Der Einsatz eines für Großbritannien neuartigen Heiz- und Kühlsystems – Gebläsekonvektoren mit zwei Wärmetauschern über ein 6-Wege-Ventil – wird für einen verbesserten Energieverbrauch sorgen. Der Energieverbrauch des Gebäudes wird damit um 40 Prozent und die Kohlenstoffemissionen um 42 Prozent reduziert.

Hinzu kommen weitere Maßnahmen, durch die LDN-W im ersten Schritt bereits jetzt für die Planung das Level Excellent der renommierten britischen Nachhaltigkeitszertifizierung BREEAM erhielt, der weltweit führenden Auszeichnung zur Bewertung von Nachhaltigkeit bei Immobilien und somit eine wichtige Auszeichnung für die Vermarktung nachhaltiger Immobilien.

Um zu zeigen, dass LDN-W auch digital zukunftsfähig ist, wird das höchste Level der Wired Score Zertifizierung angestrebt (Level Platinum), eine Gebäudezertifizierung, die die digitale Infrastruktur des Gebäudes bewertet. Das Gebäude wird zudem mit einer Smart-Building-Infrastruktur ausgestattet.

Auf PKW-Parkplätze in der Tiefgarage wird zukünftig verzichtet, stattdessen werden 144 Fahrrad-Stellplätze sowie 14 Duschen und Umkleidekabinen errichtet.

Ein ambitionierter Zeitplan – vor allem in Zeiten von Corona

Die Fertigstellung war für Herbst 2020 geplant, ein ambitionierter Zeitplan, doch für die Kolleginnen und Kollegen aus dem Team von Katja Rincker, Head of Real Estate Development, every-day-business: Sie begleiten Immobilienprojekte vom Beginn der Machbarkeitsstudien über die Planung und Realisierung aller Baumaßnahmen bis zur Übergabe in den Betrieb der Immobilie. 

Über diesen gesamten Prozess hinweg verantworten sie die fachliche Steuerung interner und externer Teams. Darunter fallen Themen wie die Koordination der Planungs- und Bautätigkeiten, die Zusammenarbeit mit dem Vermietungs- , Asset und Property Management und – bei Fondsobjekten –  mit dem Fondsmanagement. Ein wichtiger Teil der Aufgabe besteht in der Koordination der Leistungen externer Dienstleister und der Qualitätssicherung vor Ort.

Das Team der Immobilienprojektmanager besteht hauptsächlich aus Architekten und Bauingenieuren, aber auch Wirtschaftsingenieure und Immobilienökonomen sind mit an Bord. „Wir alle verfügen über jahrelange Expertise und Erfahrung in der Immobilienentwicklung, doch Corona hat uns nochmals vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Normalerweise sind wir einmal im Monat auf der Baustelle. Seit London Mitte März in den Lock-Down ging, sehen wir den Baufortschritt von LDN-W nur noch über den Skype-Bildschirm. Immerhin, denn viele andere Baustellen wurden zeitweise komplett geschlossen. Vor dem Hintergrund der britischen Pandemie-Situation hatten wir noch Glück, denn unser Team vor Ort hat unter strengen Sicherheitsvorkehrungen mit reduzierter Mannschaft weitergearbeitet“, erläutert Birgit Weyrather.

Dazu gehörten die Einhaltung der Abstandsregeln, Einbahnstraßenverkehr auf der Baustelle und das Betreten der Geschosse über Treppenhäuser statt Aufzüge. Die Regeln führten ab und an zu Unterbrechungen oder Verschiebungen von Arbeiten und durch die Schließung von diversen Produktionsstätten entstanden Lieferengpässe. Eingespielte Abläufe waren plötzlich unterbrochen und die Kreativität aller gefragt. „Mittlerweile haben wir aber wieder feste Zusagen und sind zuversichtlich, dass LDN-W noch im kommenden Winter fertig wird“, freut sich Weyrather.

Auch von öffentlicher Seite wurden Maßnahmen für den Fortgang des Baubetriebs geschaffen: Für einen begrenzten Zeitraum wurden Parkgebühren reduziert und die City-Maut ausgesetzt, so dass Handwerker nicht öffentlich zur Arbeit fahren mussten, sondern mit dem eigenen PKW pendeln konnten.

„Neben all diesen Themen ist LDN-W selbst für uns schon aufgrund seiner Objektgröße von rund 10.500 Quadratmetern, der prestigeträchtigen Lage im Herzen Londons und des internationalen Projektteams etwas Besonderes“, schwärmt Birgit Weyrather. So freut sie sich mit allen am Projekt Beteiligten auf die Fertigstellung und beneidet schon jetzt die zukünftigen Mieter – nicht zuletzt wegen der attraktiven Dachterrasse mit Traumblick über die Londoner Skyline, die sie sicher irgendwann vor Ort besichtigen kann.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.ldnw.co.uk/