Märkte & Trends 05/2020

Fokus-Thema:
Corona bleibt. Wie geht es weiter?

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Märkte im Überblick

 

Kapitalmarktindizes 15.05.2020  + / - Ultimo Vormonat  + / - Ultimo Vorjahr
Aktien Deutschland (DAX®) 10.465,17 +1,80 % -21,01 %
Aktien USA (Dow Jones Industrial Average) 23.685,42 +0,77 % -17,01 %
Aktien Europa (EURO STOXX® 50) 2.770,70 -1,34 % -26,02 %
Aktien Welt (MSCI Kursindex Welt) 2.008,41 +2,46 % -14,84 %
Renten Deutschland (RexP) 145,46 +0,56 % +1,21 %
Währung Euro/US-Dollar 1,08 -0,79 % -3,62 %

Quelle: Datastream, Stand: 15.05.2020

DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG

EURO STOXX® ist eine eingetragene Marke von STOXX Limited

Anlageklassen im Überblick

 So lesen Sie die Tabelle richtig

  

Attraktiv

Mehrheitlich
attraktiv

Neutral

weniger
attraktiv

Unattraktiv

 

 

 

 

 

 

Anlageklassen     Kommentar
Aktien

Wenn man sich die globalen Aktienmärkte so anschaut, könnte man zu dem Schluss kommen, die Corona-Krise sei schon fast wieder Geschichte. Der S&P 500 auf dem Stand von Oktober 2019. Der MSCI World auf dem Stand von Mai letzten Jahres. Der Dax auf dem Stand von Anfang 2019. Also alles wieder gut? Nicht wirklich. Mit Blick auf Fundamentaldaten und Unternehmensgewinne sollte man ruhig etwas skeptisch bleiben und die weitere Entwicklung abwarten. Wir sind daher für den Gesamtmarkt neutral positioniert und konzentrieren uns in der Einzeltitelund Branchenselektion auf die Frage, welche Unternehmen denn wirklich Krisengewinner sein könnten und welche langfristig Schwierigkeiten in ihrem Geschäftsmodell bekommen. Positiv für die Märkte sind weiterhin die zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen der Regierungen weltweit. Am Ende aber muss der Konsument auch wieder die Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen nachfragen. Das ist für den nachhaltigen Erfolg entscheidend.

Renten

Wir bleiben bei unserer positiven Markteinschätzung für Unternehmensanleihen mit guter Bonität. Die Risikoaufschläge haben sich stabilisiert und sind weiterhin attraktiv. Da die Erholung im Gegensatz zu der der Aktienmärkte aber nicht ganz so schnell ablief, bieten sich hier unserer Meinung nach auch im Monat Mai noch gute Einstiegsmöglichkeiten. Zahlreiche Unternehmen kürzen ihre Dividende und stellen Aktienrückkaufprogramme ein. Diese Maßnahmen erhöhen die relative Attraktivität von Anleihen gegenüber Aktien des gleichen Unternehmens. Es ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend noch fortsetzt. Bei Staatsanleihen, insbesondere aus der Euro-Peripherie, sind wir momentan weniger optimistisch.

Rohstoffe


Auch an den Rohstoffmärkten bleiben wir bei unserer positiven Markteinschätzung. So langsam steigt die Nachfrage wieder bei vermindertem Angebot. Am deutlichsten war dies in den letzten Wochen am Ölpreis zu sehen, der um über 50 % gestiegen ist. Hier bewahrheitete sich wieder einmal die alte Regel, dass der beste Kaufzeitpunkt oft dann gekommen ist, wenn die Ausschläge nach unten am extremsten sind. Nach vorn blickend sollte eine wieder anziehende Industrieaktivität auch weiter Rückenwind für Industriemetalle liefern. Gold als Krisenwährung ist zwar immer noch gefragt. Ob die Dynamik des Preisauftriebs bei einem weiteren Abflauen der Krise noch anhält, ist jedoch fraglich.

Liquidität

Keine positiven Impulse beim Thema Liquidität. Investoren, die noch immer einen hohen Anteil ihres Geldes in Liquidität geparkt haben, dürften einen vermehrten Druck spüren, das Geld wieder anlegen zu müssen.

 

Rechtlicher Hinweis:

Die rechtlichen Hinweise zu den einzelnen Investmentfonds entnehmen Sie bitte dem Verkaufsprospekt/Fondsporträt. Lesen Sie dazu bitte auch die allgemeinen Rechtlichen Hinweise. Geäußerte Prognosen oder Erwartungen sind mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Entwicklungen können hiervon wesentlich abweichen. MEAG behält sich Änderungen der geschilderten Einschätzungen vor und ist nicht verpflichtet, diese Unterlage zu aktualisieren. Wertentwicklungen und Auszeichnungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen und Auszeichnungen.

 

 

Expertenmeinung

Expertenmeinung

Stefan Amenda, Leiter Multi Asset

Wie effizient ist die Informationsverarbeitung an den Kapitalmärkten? Eine Frage mit Tradition, die während der Corona- Pandemie besonders spannend ist.

Wir befinden uns auf dem Weg in eine schwere Rezession. Der Deutsche Aktienindex stand vor der Corona-Pandemie bei rund 13.800 Punkten. Dann stürzte er auf rund 8.500 Punkte ab – und steuert nun wieder die Marke von 11.000 Punkten an. Damit hat er seine alten Höchststände schon fast wieder erreicht. Das ist durchaus bemerkenswert. Denn das Ausmaß des wirtschaftlichen Abschwungs können wir momentan nicht abschließend einschätzen.

Die Wirtschaftstätigkeit wird sich schrittweise normalisieren. Doch bis auf Weiteres gelten Einschränkungen. Es wird noch lange dauern, bis wir wieder in die gewohnten Bahnen zurückfinden. Bis dahin kann von einer Rückkehr zur Normalität keine Rede sein. Auch wenn wir uns das noch so sehr wünschen.

Die Zuversicht der Börsianer basiert auf den Zentralbanken: Sie wollen mit einer expansiven Geldpolitik die wirtschaftliche Aktivität ankurbeln. Doch diese ist Corona-bedingt stark reguliert. Die Gastronomie, Hotellerie und viele andere Branchen können nur eingeschränkt oder gar nicht arbeiten. Eine Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit können auch noch so niedrige Zinsen nicht herbeiführen.
Die Berichterstattung großer Unternehmen für das erste Quartal ist gemischt ausgefallen, teilweise etwas besser als erwartet. Aber die einschränkenden Corona-Regeln haben die ersten drei Monate dieses Jahres auch nur gering belastet. Die Auswirkungen auf das zweite Quartal dürften viel deutlicher ausfallen. Die Unternehmen veröffentlichen ihre Zahlen zwischen Ende Juli und Anfang August. Wir erwarten Ergebnisse, die sich negativ in den Aktienkursen niederschlagen könnten.
In der Zwischenzeit könnten uns andere Hiobsbotschaften erreichen – etwa eine verschlechterte Schuldentragfähigkeit einiger Sektoren und Staaten. Noch scheinen die Märkte überzeugt: Der Staat kann die Einschränkungen und ihre wirtschaftlichen Folgen ausgleichen. Aber stark steigenden Ausgaben werden deutlich geringere Steuereinnahmen gegenüberstehen. Die öffentliche Verschuldung dürfte drastisch wachsen – möglicherweise bis an ihre Grenzen. Die Krise ist noch nicht vorbei. Sie könnte sich sogar weiter verschärfen.
Die Börse handelt Erwartungen, Hoffnungen und Ängste. Übertreibungen mit Blick auf die langfristige Entwicklung gehören dazu. Momentan ist die Unsicherheit besonders groß – entsprechend können auch Übertreibungen in die eine oder andere Richtung stärker ausfallen. Die aktuell vergleichsweise hohen Notierungen spiegeln die Normalität in der Zukunft wider. Diese haben wir aber noch lange nicht erreicht. Und: Es kann auch anders kommen.
Als Fondsmanager müssen wir auch extreme Negativszenarien berücksichtigen – selbst dann, wenn die Wahrscheinlichkeit dafür nur gering ist. Wer sich rechtzeitig auf kritische Entwicklungen einstellt, ist vorbereitet und handelt im Ernstfall schneller. Für den Anleger ist entscheidend: Wer hat langfristig in unterschiedlichen Situationen Erfolg? Die 5 Sterne des Capital FondsKompass 20201 bestärken uns in unserer Zuversicht: Wir werden auch weiterhin eine ausgewogene und jeweils angemessene Anlagestrategie verfolgen.
 
1 Hinweis: Auszeichnungen in der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwicklungen und Auszeichnungen.