Wie sicher ist Gold in der Krise?

Gold gilt als Krisenwährung in unsicheren Zeiten – auch während der Corona-Pandemie. Doch das Geschehen am Goldmarkt ist zweigeteilt: Noch vor Ausbruch der Krise kostete eine Unze des Edelmetalls 1.677 US-Dollar. Zwischenzeitlich ging es mit dem Goldpreis bergab, und er stand bei etwa 1.478 Dollar je Unze – 200 US-Dollar oder 12 % niedriger als rund eine Woche zuvor.

Wie ist das zu erklären? Viele Investoren lassen sich in vermeintlich sichere Anlagen treiben. Dieses Interesse erhöht die Kauforders im physischen Handel mit Gold. Doch der Goldpreis entsteht nicht im Handel mit Münzen und Barren – sondern am Terminmarkt. Wie an der Edelmetallbörse in London: Dort sind hauptsächlich größere Investoren aktiv – und diese verkaufen derzeit mehrheitlich. In Zeiten extremer Marktbewegungen folgen sie der Devise „Cash is King“. Um liquide Mittel zu mobilisieren, haben sogar einige Goldfonds in größerem Umfang verkauft.

Anlagen in Gold bieten zweifellos Vorteile – aber auch Risiken:

  • Gold wirft keine Dividende oder Rendite ab.
  • Die Aufbewahrung und der Handel von Gold sind teuer.
  • Gold wird in US-Dollar gehandelt und birgt deshalb ein Währungsrisiko.
  • Wie andere Anlageklassen unterliegt Gold teilweise starken Kursschwankungen.

Als Krisenwährung hält Gold nicht immer, was es in der Vergangenheit versprach. Wie fast alle anderen Anlageklassen hat Gold an Wert verloren und unterliegt derzeit großen Schwankungen. In einem breit aufgestellten Portfolio sollte Gold zwar nicht fehlen, aber eher eine untergeordnete Rolle spielen.