Im ersten Quartal 2024 zeigten die globalen Rentenmärkte eine komplexe Dynamik, die durch eine divergierende Zentralbankpolitik, einen schrittweisen Inflationsrückgang und geopolitische Spannungen beeinflusst wurde. In den USA stieg die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen um 0,30% auf ca. 4,15%. Dies ist auf die Erwartung zurückzuführen, dass die Fed ihre Zinssätze erst ab Juni senken wird. Die Inflationsrate ging nur langsam zurück, was die Investoren zu einer vorsichtigen Haltung veranlasste. Die hohen Zinssenkungserwartungen wurden im Quartal deutlich nach unten korrigiert. In der Eurozone stiegen die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen ebenfalls um 0,25% auf 2,3% an, da die Europäische Zentralbank trotz abnehmender Inflation keine unmittelbaren Zinssenkungen signalisierte. Die anhaltend schwachen Wachstumsaussichten, insbesondere in Deutschland, trugen insgesamt zu einer gedämpften Stimmung bei. In Europa waren Unternehmensanleihen, insbesondere im High-Yield-Bereich, aufgrund attraktiver Bewertungen und einer starken Nachfrage nach Rendite gefragt. Die Fundamentaldaten der Unternehmen stützten weiterhin die positive Marktstimmung. In den USA waren die Bewertungen für Investment-Grade-Anleihen weniger verlockend, wobei technische Faktoren wie ein erhöhtes Nettoangebot die Renditen beeinträchtigten. Die Märkte für Schwellenländeranleihen zeigten eine neutrale bis vorsichtig positive Tendenz. Die Preisgestaltung war stark von der Erwartung einer „weichen Landung” der Volkswirtschaften beeinflusst. Die geopolitischen Risiken und die globale Wachstumsschwäche stellten jedoch weiterhin eine kritische Risikoquelle dar, die die Investoren zur Vorsicht mahnte.

Im ersten Quartal 2024 zeigten die Aktienmärkte in den USA, Europa, China und Japan unterschiedliche, aber überwiegend positive Entwicklungen. In den USA erreichten die Aktienmärkte durch die starke Performance von Technologieunternehmen, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, neue Höchststände. Trotz dieser Erfolge gibt es Bedenken hinsichtlich der Überbewertung und zu optimistischer Erwartungen bezüglich der US-Wirtschaft, was auf ein eher durchschnittliches Marktergebnis für 2024 hindeutet. In Europa sorgten eine allgemeine wirtschaftliche Erholung, moderate Unternehmensgewinne und eine niedrigere Bewertung für positive Stimmung, obwohl geopolitische Unsicherheiten weiterhin Risiken darstellen. Chinas Märkte stabilisierten sich nach radikalen Kursverlusten und verloren nur noch 2% im Quartal, während Hoffnungen auf umfassendere Stimuli der Regierung enttäuscht wurden. In Japan unterstützten verbesserte Exporte, starker privater Konsum steuerliche wie entwicklungspolitische Sondereffekte, während die ultralockere Geldpolitik der japanischen Zentralbank weiterhin förderlich für die Aktienmärkte ist. Damit setzte sich Japan mit einer erneut sagenhaften Performance von 21% im Nikkei wieder an die Spitze. Der DAX erreichte trotz außergewöhnlich guter Performance mit 10% nur weniger als die Hälfte dessen. Trotz all dieser positiven Entwicklungen ist aufgrund von geopolitischen Risiken und makroökonomischen Herausforderungen Vorsicht geboten.

Mit einer Wertentwicklung von 1,71% startete der MEAG Euroertrag erfolgreich ins neue Jahr.

Die Rendite im Rentenbereich wurde durch den Zinsanstieg im ersten Quartal geschmälert, so dass durch Laufzeitverlängerungen bei Staatsanleihen nur eine leicht positive Wertentwicklung verblieb. Weiterhin wird versucht, das derzeit attraktive Zinsniveau durch Verlängerung der Restlaufzeiten abzusichern. Deutlich positive Zusatzerträge konnten im Bereich der Unternehmensanleihen und im Segment High Yield, unterstützt durch die gute Weltkonjunktur, erzielt werden. Hier wurden neben den attraktiven Kupons teilweise auch Kursgewinne realisiert.  Bei den Covered Bonds konnten die Asset Backed Securities als Teilsegment mit kurzen Restlaufzeiten und variabler Verzinsung einen positiven Performancebeitrag liefern. Haupttreiber der Performance waren im ersten Quartal aber eindeutig die globalen Aktienmärkte, die sowohl in Europa als auch in den USA und Japan mit überdurchschnittlichen Renditen überzeugten. Im Euroertrag lag die Aktienquote im ersten Quartal zwischen 15% und 25%, wobei die Aktienquote mit den positiven Konjunkturnachrichten aus den USA bis in den Februar hinein aufgebaut und nach vereinzelten Überhitzungserscheinungen im März wieder etwas reduziert wurde. Hervorzuheben sind extrem starke kurzfristige Gewinne in den Sektoren Technologie und Banken, wobei letztere im Fonds stark übergewichtet waren. Darüber hinaus konnte durch die Beimischung von Goldaktien-ETFs ein Zusatzertrag generiert werden.

Unser vorherrschendes makroökonomisches Szenario ist die Fortsetzung einer „weichen Landung“ der Volkswirtschaften. Die jüngsten Wirtschaftsdaten zeigen, dass der US-Arbeitsmarkt widerstandsfähig ist, was die unmittelbaren Rezessionsrisiken verringert. Allerdings erschweren die Inflationsaussichten den Weg der Fed zu den erwarteten Zinssenkungen. Das Wachstum, insbesondere in den USA, hat positiv überrascht, weshalb die Marktteilnehmer mit weniger Zinssenkungen zu einem späteren Zeitpunkt rechnen, sollte der Inflationsdruck anhalten. Sollte die Inflation hartnäckig bleiben, besteht das Risiko, dass die Marktteilnehmer die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass der nächste Schritt eine Zinserhöhung statt einer Zinssenkung sein könnte. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass der nächste Schritt eine Senkung sein wird. Wir sind uns jedoch der geopolitischen und inflationären Risiken bewusst, die im Vergleich zum letzten Monat zugenommen haben. Die zu beobachtende wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit könnte Risikopapiere auf kurze Sicht stützen, jedoch könnte der komplexe inflationäre Hintergrund die geldpolitischen Anpassungen auch vor Herausforderungen stellen.

Rentenmärkte

Unsere vorsichtige Haltung in Bezug auf die globalen Zinsen bleibt bestehen. Dies spiegelt die Neubewertung möglicher Zinssenkungen der FED angesichts der anhaltenden Inflation durch die Marktteilnehmer wider. Die Erwartungen haben sich in Richtung weniger und vorsichtigerer Zinssenkungen verschoben. Dies könnte zu höheren Renditeprognosen und einem stärkeren US-Dollar führen. Diese Neueinschätzung ist angesichts der möglicherweise weiterhin hartnäckig hohen Inflation von entscheidender Bedeutung. Dies könnte eine Neubewertung der derzeitigen neutralen bis positiven Aussichten für die globalen Zinsen erzwingen. Unsere Strategie an den Spread-Märkten fokussiert sich weiterhin auf Sektoren und Regionen mit attraktiveren Bewertungen und Fundamentaldaten. Dazu zählen beispielsweise europäische Unternehmensanleihen im Vergleich zu alternativen US-Anleihen aufgrund besserer technischer Faktoren und günstigerer Bewertungen. Grundsätzlich präferieren wir eine Positionierung am kurzen Ende des Carry-Spektrums. Aufgrund möglicher geldpolitischer Anpassungen, die sich auf die Marktliquidität und die Spread-Dynamik auswirken könnten, sowie angesichts der makroökonomischen und geopolitischen Risiken in Verbindung mit den nach wie vor anspruchsvollen Bewertungen ist jedoch weiterhin Vorsicht geboten.

Aktien

Nach einer Phase deutlicher Zuwächse aufgrund der starken Wirtschaftsleistung, insbesondere in den USA, sind wir für die Aktienmärkte neutral gestimmt. Wir verfolgen einen selektiven Ansatz, bei dem Sicherheit gegenüber einer breiten Marktallokation in den Vordergrund gestellt wird. Wir erkennen an, dass die gesamtwirtschaftliche Stärke zwar positive Erträge unterstützt, das inflationäre Umfeld in Verbindung mit den immer noch hohen Bewertungen jedoch den Spielraum für Aktienmarktgewinne einschränkt.

Rohstoffe

Wir gehen davon aus, dass die zuletzt sehr starke Entwicklung, insbesondere bei Gold und Erdöl, konsolidieren wird, solange keine weitere Eskalation der geopolitischen Lage eintritt.